Wer einen eigenen Garten besitzt, fühlt sich der Natur sehr verbunden. So ist es kaum verwunderlich, dass der Wunsch nach Kleintierhaltung im eigenen Garten schnell größer werden kann. Potentielle Hobbyfarmer sollten sich jedoch ihrer Verantwortung bewusst werden, ehe Hase, Huhn und Co. Einzug in den eigenen Garten halten.
Inhaltsverzeichnis
Das richtige Tier für den Garten finden
Ist die Entscheidung gefallen, dass zukünftig Tiere die Gartenidylle mit den Gartenbesitzern teilen sollen, stellt sich schnell die Frage, welche Kleintiere für den eigenen Garten in Frage kommen. Neben persönlichen Vorlieben und Wünschen spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Zukünftige Tierbesitzer müssen daher folgende Fragen realistisch angehen:
- Wie groß ist der eigene Garten und wie viel Platz soll den Tieren zur Verfügung stehen?
- Wie viel Zeit kann täglich in die Pflege der Tiere investiert werden?
- Ist das favorisierte Tier ein Einzelgänger oder ein Herdentier? Bei Herdentieren müssen grundsätzlich drei oder mehr Tiere gleichzeitig versorgt werden.
- Welche Kosten bringt die Tierhaltung mit sich? Sind auch unplanmäßige Tierarztbesuche bezahlbar?
- Gibt es Auflagen für die Haltung des Wunschtieres (zum Beispiel Stallpflicht auf Grund von Vogelgrippe)?
- Wie denken Nachbarn über die Kleintierhaltung und sind sie unmittelbar davon betroffen (zum Beispiel durch einen krähenden Hahn oder den Geruch des Mistes).
- Ist eine ganzjährige Haltung der Tiere möglich und wie ist die Versorgung im Winter gewährleistet?
- Wer versorgt die Tiere im Krankheitsfall oder bei Urlaubsreisen?
Die artgerechte Haltung der Tiere sollte hierbei immer im Vordergrund stehen. Ist diese zum Beispiel durch mangelnden Platz nicht gegeben, müssen Hobbyfarmer auf eine andere Tierart zurückgreifen oder ganz auf die Haltung verzichten.
Ein artgerechtes Zuhause schaffen und Rahmenbedingungen klären
Bevor nun Kleintiere in den eigenen Garten ziehen, sollten optimale Bedingungen geschaffen sein. Die meisten Tiere benötigen ein Gehege, einen Stall oder einen Gartenteich, um bestmögliche Bedingungen vorzufinden. Die Haltung von Hühnern ist bei Hobbyfarmern meist besonders beliebt: Die Tiere sind in der Haltung nicht besonders kompliziert und ein schönes Heim ist schnell gebaut. Der Fachhandel bietet zudem viele Bausätze für Gehege und Ställe und das benötigte Zubehör für die Geflügelhaltung. Ist ein großer Garten vorhanden, kann auch die Haltung von Weidetieren wie Schafe oder Ziegen möglich sein. Das Abtrennen eines geeigneten Bereiches sollte hier ebenfalls bereits im Vorfeld vorgenommen werden. Tiere kennen keine Grundstücksgrenzen. Büxen sie aus und fressen Nachbars Gemüsegarten leer, müssen Tierhalter für den Schaden aufkommen. Es empfiehlt sich daher bei größeren oder lauteren Tieren vor der Anschaffung Rücksprache mit den Nachbarn zu halten, um den Nachbarschaftsfrieden nicht zu gefährden. Auch kann es sein, dass der Nachbar eine ausgeprägte Allergie gegen bestimmte Tierhaare oder Federn hat. Darüber hinaus müssen einige Kleintiere beim Veterinäramt gemeldet werden. Hierzu zählen unter anderem Hühner, Weidetiere und Minischweine.
Was braucht das Tier?
Neben einem artgerechten Gehege brauchen Tiere im eigenen Garten geeignetes Futter, Pflege und einen Tierarzt. Kaninchen in Freilandhaltung müssen zum Beispiel regelmäßig geimpft werden, um sich nicht bei wilden Artgenossen mit lebensbedrohlichen Krankheiten anzustecken. Neben einem artgerechten Gehege oder Stall lädt der eigene Garten dazu ein, den Tieren regelmäßigen Auslauf zu gewähren. Hierfür müssen weitere Bereiche im Garten abgetrennt werden. Zudem muss gewährleistet werden, dass gerade kleinere Tiere wie Hühner oder Kaninchen zu jeder Zeit vor Fressfeinden geschützt werden. Auch unkontrollierter Vermehrung muss der verantwortungsvolle Hobbyfarmer entgegenwirken: Kosten für Kastration oder Abnehmer bei gewolltem Nachwuchs sollten ebenfalls im Vorfeld sichergestellt werden.
Hobbyfarming im eigenen Garten – Fazit
Sind eine Vielzahl von Rahmenbedingungen geklärt und ist die Tierhaltung wohl überlegt, sollte die Kleintierhaltung Mensch und Tier gleichermaßen Freude bereiten. Bei einer bewussten Entscheidung trägt die Kleintierhaltung im eigenen Garten maßgeblich zur Lebensqualität bei und fördert besonders in der ungemütlicheren Jahreszeit den gesunden Aufenthalt an der frischen Luft im eigenen Garten.
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